Annotation |
Die immer heterogenere Gesellschaft stellt das Bildungssystem immer wieder vor neue Herausforderungen. Das Phänomen Dyskalkulie gelangt zunehmend häufiger in Diskussion. Heute steht die Forschung an einem anderen Bereich wie vor einigen Jahren. Trotzdem herrscht Unklarheit über Definitionen und Diagnostik in Bezug auf die Rechenschwäche. Immer häufiger tritt die Diagnose auf, wobei sich die Frage in den Vordergrund drängt, ob Lehrpersonen dafür in ihrer Aus- beziehungsweise Weiterbildung adäquate Inhalte vermittelt bekommen und so situationsangemessen handeln können. Im Zuge der Evaluierung der Hochschullehrgänge Dyskalkulie I, II und III an der KPH Edith Stein soll untersucht werden, inwiefern Lehrpersonen Teilbereiche des Mathematikunterrichts analysieren und wie Weiterbildungsangebote bewertet werden. Welche Inhalte vermitteln die Lehrveranstaltungen, was würden sich die Lehrpersonen wünschen und worauf kommt es im täglichen Kontakt im Lehrer:innenberuf mit Dyskalkulie und Kindern, die rechnen lernen, an? In der vorliegenden Masterarbeit dient ein Fragebogen dazu, den Fragestellungen nachzugehen und herauszufinden, wie Lehrpersonen die Weiterbildung in diesem Bereich wahrnehmen, wie Kompetenzbereiche thematisiert werden und was es in Zukunft braucht, um dem immer häufiger auftretenden Phänomen gerecht zu werden. Die Ergebnisse zeigen, dass sich bei den Teilnehmer:innen ein positiveres professionsbezogenes Selbstkonzept entwickelte, das unter anderem dazu führt, dass sie selbstbewusster Themenbereiche im Mathematikunterricht vermitteln. Pädagog:innen trauen sich mehr zu und wissen, worauf es vor allem beim Erwerb grundlegender mathematischer Kompetenzen im Anfangsunterricht ankommt. Die Entwicklung geht von der Produkt- hin zur Prozessorientierung und schenkt dem Von- und Miteinanderlernen von Schüler:innen und Lehrer:innen eine neue Bedeutung. |